Großes Interesse an einem Radverkehrsnetz für den Kreis Steinburg

Fast 80 Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, Kreistagsabgeordnete, Akteure aus der Kreisverwaltung, den Amtsverwaltungen, Verbänden und von der Landesebene sind am 03.04.2025 der Einladung zur Regionalkonferenz zum Radverkehrskonzept des Kreises Steinburg gefolgt.

„Radfahren verbindet Stadt und Land und die Menschen in der Region miteinander“ stellte Landrat Claudius Teske zu Beginn der Veranstaltung fest. „Damit das auch sicher und attraktiv ist, brauchen wir gute Radverkehrsverbindungen zwischen den Gemeinden“.

Heike Prahlow vom Planungsbüro PGV Alrutz aus Hannover stellte die Ergebnisse einer Online-Beteiligung der Gemeinden und den Entwurf für ein kreisweites Radverkehrsnetz vor. Anschließend diskutierten die Anwesenden in drei Gruppen sehr engagiert, wie die Radverbindungen im Kreisgebiet verbessert werden können. Dabei geht es nicht nur um die Erneuerung bestehender Radwege und Neubau, sondern auch um Gemeindestraßen und ländliche Wege, die sich zum Radfahren eignen oder optimiert werden können.

Thomas Möller, Radkoordinator für den Kreis Steinburg, stellte vor, was in den letzten Jahren bereits für den Radverkehr getan wurde. Der Kreis und viele Gemeinden haben 2024 Sondermittel für Investitionen in den Radverkehr genutzt und Radwege saniert, Fahrradbügel oder Reparaturstationen aufgestellt. Durch 1,2 Millionen Euro zusätzliche Gelder vom Land konnten innerhalb von wenigen Monaten dutzende Projekte für den Radverkehr umgesetzt werden. Zu über 20 Projekten waren Akteure und Verantwortliche gekommen, die im Laufe der Regionalkonferenz für Fragen zur Verfügung standen. Darunter waren auch die STADTRADELN-Koordinatoren einiger Gemeinden, die 2024 bundesweite Spitzenergebnisse erreicht haben.

Das Radverkehrskonzept mit einem abgestimmten Netz ist eine wichtige Voraussetzung für Förderanträge zum Neu-, Um- und Ausbau von Radwegen. Das Land gewährt hierfür Fördermittel in Höhe von 75%. Nachdem das kreisweite Radverkehrsnetz fertig abgestimmt ist, wird es vom Planungsbüro befahren und bewertet. Darauf aufbauend wird ein Maßnahmenprogramm entwickelt, um in Zukunft systematisch die Bedingungen zum Radfahren zu verbessern.

Zum Abschluss dankte Susanne Herbst-Richter vom Amt für Kreisentwicklung den Teilnehmerinnen und Teilnehmern für ihre Beiträge, die lebhaften Diskussion und den Erfahrungsaustausch. „Angesichts der begrenzten Finanzmittel ist eine gute Zusammenarbeit des Kreises und der Gemeinden sehr wichtig. Für die Radverkehrsförderung war diese Konferenz ein sehr guter Auftakt“, bilanzierte sie und ermunterte zu weiterem Engagement für das Radfahren.

Weitere Beiträge

Es geht in die 9. Runde für den Kreis Steinburg und wir sind gewachsen. Gemeinsam mit Brokdorf, Glückstadt, Itzehoe, Kellinghusen, Krummendiek, Oldendorf, Sankt Margarethen, Wacken und Wewelsfleth heißt es auch in diesem Jahr „Radeln für ein gutes Klima“....
Der Kreis Steinburg hat am Bahnhaltepunkt Kremperheide eine Fahrradboxenanlage mit sechzehn Einzelboxen in Betrieb genommen. Dort kann nun jeder ein Fahrrad oder E-Bike sicher parken, entspannt umsteigen und mit der Bahn nach Itzehoe, Glückstadt, Elmshorn, Pinneberg oder Hamburg fahren. In einer sechsmonatigen Testphase soll der Bedarf für zugangsgesichertes Fahrradparken am Bahnhaltepunkt ermittelt werden....
Die Stadt Wilster hat im Oktober 2024 den Geh- und Radweg am Audeich zwischen Krumwehl/Neustadt und Mühlenstraße erneuert. Über den Weg verläuft der Wilster-Exkurs des Mönchswegs und des Störtörns. Die Maßnahme wurde zum Teil aus den Sondermitteln für Investitionen in den Radverkehr aus dem Finanzausgleichsgesetz (FAG-Mittel 2024) finanziert....
Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) führt derzeit wieder den ADFC-Fahrradklima-Test durch und befragt Radfahrende zur Fahrradfreundlichkeit ihrer Städte und Gemeinden. Bis zum 30. November 2024 können Radfahrerinnen und Radfahrer in ganz Deutschland die Radverkehrsbedingungen in ihren Städten und Gemeinden bewerten....
Der Kreis Steinburg hat das Planungsbüro PGV-Alrutz mit der Erstellung eines Radverkehrskonzeptes beauftragt und lädt die Kommunen im Rahmen der Bestandsaufnahme zur Beteiligung ein. Eine wichtige Zielsetzung des Konzeptes ist es, den Anteil des Radverkehrs bei der Verkehrsmittelwahl in allen Altersgruppen zu steigern und die Bedingungen zum Radfahren zu verbessern....
Die Gemeinde Pöschendorf hat im Sommer 2024 den Radweg an der Pöschendorfer Straße nach Schenefeld erneuert. Dort hatten Baumwurzeln den Asphaltbelag an vielen Stellen angehoben und beschädigt. Durch die Sondermittel für Investitionen in den Radverkehr aus dem Finanzausgleichsgesetz (FAG-Mittel 2024) konnte die Gemeinde diese Baumaßnahme umsetzen....

IQSH (Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holstein) zur Mobilität:

„Die Möglichkeit, schnell mit dem Auto von einem Ort zum anderen zu kommen, erleichtert nicht nur den Alltag, sondern lässt uns auch gleichzeitig an noch mehr Aktivitäten teilnehmen. Außer Acht fällt hier das Erlebnis, einen Weg zu gehen: Kinder nehmen Wege, die sie selbst aktiv zurücklegen, intensiver wahr. Der Weg bietet ihnen Zeit und Raum für persönliche Erlebnisse. Die regelmäßige Bewegung im Freien stärkt die Abwehrkräfte, beugt Haltungsschäden und Übergewicht vor und macht im wahrsten Sinne des Wortes „frisch und munter“. Im Klassenzimmer können sich die Kinder durch die vorherige Bewegung an der frischen Luft besser konzentrieren und sind ruhiger. Ebenso wird die Entwicklung der Motorik gefördert.


Kinder, die die Möglichkeit bekommen, Wege zunehmend selbst zu bewältigen, bewegen sich früher sicher im Straßenverkehr und gewinnen mehr Selbstvertrauen. Beschreiten Kinder gemeinsam ihren Schulweg, so können sie soziale Kontakte knüpfen und pflegen.
Der morgendliche Autokorso vor der Schule, geprägt von Zeitdruck und Hektik, stellt für die Kinder ein hohes Gefahrenpotenzial dar. Immer wieder sind es Eltern, die mit ihrem Auto die Kinder vor der Schule in Gefahrensituationen bringen.“

Mit dem Rad sicher unterwegs

Fahren Sie bei Dunkelheit nur mit funktionierender Beleuchtung: Einem Frontscheinwerfer und einem Rücklicht. Zu einem verkehrssicheren Fahrrad gehören außerdem Reflektoren vorne und hinten, in Speichen oder Reifen und an den Pedalen.

Helle Kleidung mit Reflektoren hilft zusätzlich und ist vor allem bei Regen zu empfehlen.

Am Straßenrand sind Sie für Autofahrende schlecht zu sehen vor einem unruhigen Hintergrund aus parkenden Autos, Straßenbäumen etc. Der Fahrbahnrand ist häufig uneben durch Schlaglöcher oder Kanaldeckel und eher schmutzig, nass und rutschig. Halten Sie deswegen ausreichend Abstand vom rechten Fahrbahnrand. Orientieren Sie sich an der rechten Spur von Pkws. Geben Sie nachfolgenden Kraftfahrzeugführer:innen nie das Gefühl, dass sie trotz Gegenverkehrs ungebremst auf der gleichen Spur überholen können. Kraftfahrzeuge müssen von Radfahrenden mindestens 1,5 m Abstand halten.

Von parkenden Fahrzeugen müssen Sie selbst mindestens 1 m Abstand halten. Geringere Abstände sind nur mit niedriger Geschwindigkeit und sehr großer Vorsicht möglich.

Nehmen Sie Rücksicht und achten Sie besonders auf Fußgänger:innen. Nehmen Sie Blickkontakt mit anderen auf, um sicher zu gehen.

Auf Gehwegen dürfen Sie nur fahren, wenn Sie jünger als 10 Jahre sind oder es ausdrücklich durch ein Zusatzschild (Rad frei) in Ihrer Fahrtrichtung erlaubt ist. Dann müssen Sie trotzdem auf Fußgänger:innen Rücksicht nehmen und langsam fahren.

Beschilderte Radwege müssen laut Straßenverkehrsordnung von Radfahrenden benutzt werden. Fahren Sie auf separaten Radwegen besonders aufmerksam an Einmündungen. Sie bewegen sich außerhalb des unmittelbaren Sichtfelds von Autofahrenden und oft im toten Winkel von Lkws und Transportern. Innerorts sind Radfahrende auf der Fahrbahn oder Radfahrstreifen sicherer als sie sich fühlen, auf separaten Radwegen ist es umgekehrt.

Radwege dürfen nur in der beschilderten Fahrtrichtung – im Regelfall rechtsseitig – befahren werden. Als Geisterfahrer:in gefährden Sie sich und andere.

Rechnen Sie auf Radwegen mit allen unmöglichen Hindernissen: Parkende Autos, Poller, Drängelgitter, Bauzäune, Mülltonnen, Masten, Bordsteine, Schlaglöcher, Wildwuchs, Schnee und Eis. Helfen Sie bei der Beseitigung und melden Sie die Hindernisse den zuständigen Stellen.

Melden Sie einen Fahrradunfall der Polizei, auch nachträglich oder wenn es keine weiteren Beteiligten oder Zeugen gab. Nur so können Gefahrenstellen erkannt und beseitigt werden.

Keine Angst beim Radfahren! Halten Sie sich an die Regeln und Sie werden noch mehr Spaß beim Radfahren haben.

Melden Sie Mängel an Radverkehrsanlagen am besten schriftlich der Radkoordinierung für den Kreis.

Eine Broschüre des IQSH (Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holstein) zur Mobilität beschreibt es sehr gut:

„Die Möglichkeit, schnell mit dem Auto von einem Ort zum anderen zu kommen, erleichtert nicht nur den Alltag, sondern lässt uns auch gleichzeitig an noch mehr Aktivitäten teilnehmen. Außer Acht fällt hier das Erlebnis, einen Weg zu gehen: Kinder nehmen Wege, die sie selbst aktiv zu-rücklegen, intensiver wahr. Der Weg bietet ihnen Zeit und Raum für persönliche Erlebnisse.

Die regelmäßige Bewegung im Freien stärkt die Abwehrkräfte, beugt Haltungsschäden und Über-gewicht vor und macht im wahrsten Sinne des Wortes „frisch und munter“. Im Klassenzimmer können sich die Kinder durch die vorherige Bewegung an der frischen Luft besser konzentrieren und sind ruhiger.

Ebenso wird die Entwicklung der Motorik gefördert.
Kinder, die die Möglichkeit bekommen, Wege zunehmend selbst zu bewältigen, bewegen sich früher sicher im Straßenverkehr und gewinnen mehr Selbstvertrauen. Beschreiten Kinder ge-meinsam ihren Schulweg, so können sie soziale Kontakte knüpfen und pflegen.
Der morgendliche Autokorso vor der Schule, geprägt von Zeitdruck und Hektik, stellt für die Kinder ein hohes Gefahrenpotenzial dar.

Immer wieder sind es Eltern, die mit ihrem Auto die Kinder vor der Schule in Gefahrensituationen bringen.“